Gudrun Dentler
(Eröffnung)

1857 - 2007
150 Jahre Naturwissenschaftlicher Verein Passau

Am 12. Oktober 2007 feierte der Naturwissenschafliche Verein (NVPA)im großen Rathaussaal der Stadt Passau abendfüllend sein 150-jähriges Bestehen. Nach der charmvollen Eröffnung durch die Vorsitzende Gudrun Dentler folgten die Grußworte des Schirmherrn Oberbürgermeister Albert Zankl, dann des Prorektors der Universität Passau, Prof. Dr. Ernst Struck, des stellvertretenden Passauer Landrats Günther Kohl und von Prof. Dr. Werner Gamerith von der Geographischen Gesellschaft Passau. Sie betonten darin das für Passau einmalige Vereins-Alter, die erbrachten wissenschaftlchen Leistungen und wünschten ihm eine blühende Zukunft.
Für seine langjährigen Verdienste sowohl um den Verein als auch um die Erforschung unserer Flora und vor allem die schwierige und formenreiche Gruppe der Marienkäfer wurde Prof. Dr. Helmut Fürsch (früher Universität Passau) zum Ehrenmitglied ernannt.
Festredner Prof. Dr. Peter Finke vom Netzwerk der Naturwissenschaftlichen Vereine in Mitteleuropa umriss deren heute vielerorts unbefriedigende Situation und gab Impulse für die Zukunft. Besonders wichtig seien attraktive Angebote, besonders auch für Jüngere. Dr. Willy Zahlheimer (Regierung von Niederbayern) hielt einen Powerpoint-Vortrag zum Thema "Botanik in Passau" und warb dafür, dass der Verein ein Projekt startet, das die Erarbeitung einer aktuellen Flora von Passau zum Ziel hat.
Zuletzt wurden die Anwesenden nicht nur mit einem überreichen Büffet belohnt: Sie erhielten ein großartiges Überraschungsgeschenk, eine DVD, die sämtliche alten Berichte des Naturhistorischen bzw. Naturwissenschaftlichen Vereins im PDF-Format enthält.

Grußworte und Festvorträge sind in
Heft 21 (2008) der Vereinszeitschrift "Der Bayerische Wald" abgedruckt:

Ausschnitt der 1. Mitgliederliste für Ende 1857
    Rechts: Ausschnitt der 1. Mitgliederliste für Anfang 1858
Die sensationellen naturwissenschaftlichen Entdeckungen und deren folgenreiche Anwendung im 18. und 19. Jahrhundert löste eine Welle der Begeisterung für die Naturwissenschaften aus. Sie führte im Laufe des 19. Jahrhunderts zur Gründung zahlreicher naturwissenschaftlicher Vereinigungen, die sich vor allem das Ziel gesetzt hatten, im regionalen oder lokalen Bereich die naturwissenschaftliche Betätigung und Forschung zu fördern.
In Passau regte der "königliche Batallionsarzt" Dr. E. FRIEDRICH 1855 an, nach dem Muster bereits bestehender Vereinigungen auch in Passau einen naturhistorischen Verein ins Leben zu rufen. Er fand breites Interesse "ehrenwerter Herren aus den verschiedensten Ständen" und machte sich mit sieben gleichgesinnten Freunden an die Vorbereitung. Als Dr. Friedrich nach München versetzt wurde, übernahm der königliche Forstmeister Norbert HILBER die Koordination dieses "konstituierenden Ausschusses", der unter anderem die Vereinsstatuten erarbeite.
1857 wurde der Verein dann förmlich gegrümdet. Bei der ersten Generalversammlung am 11. Oktober jenes Jahres fand eine Eröffnungfeier statt. Hilber übernahm den 1. Vorsitz. Anfang Januar 1858 zählte der Verein bereits 162 Mitglieder - bildungsbeflissene Bürger unterschiedlichster Berufe, vom damaligen Passauer Bischof Dr. Heinrich v. Hofstätter über Ärzte, Professoren und Brauereibesitzer bis zum Maurer- und Tischlermeister.

Der Aufbau einer umfangreichen Naturaliensammlung und einer Bibliothek war von Anfang an ein Hauptanliegen. Schon Ende 1857 war mittels zahlreicher Spenden der Grundstock für die Zoologische, Botanische, Mineralogische und Paläontologische Sammlung sowie für die Bibliothek gelegt. Das Stadtmagistrat stellte unentgeltlich Räume für die Sammlungen und die Veranstaltungen bereit. Außerdem sahen die Statuten Exkursionen und Zusammenkünfte "zur ... ungezwungenen Unterhaltung im Bereiche der Naturwissenschaft" vor (SCHELLER 1858).

Norbert HILBER behielt den Vorsitz bis 1871 und veröffentlichte in den Jahresberichten des Vereins wiederholt umfangreiche meteorologische Messergebnisse und Wasserstände von Donau und Inn.HILBERs rechte Hand war als "Sekretär" W. SCHELLER. Auf HILBER folgte der Bezirksarzt. Dr. Joseph Georg EGGER  (* 1824 in Kelheim, + 1913 in München) bis zu seiner Versetzung 1881 nach Beyreuth (EBERHARDT 2014). Seine Vorliebe galt Fossilien, geomorphologischen Erscheinungen und auch er publizierte einschlägiges in der Vereinszeitschrift, außerdem meidizinische Statistiken und eine "Medizinische Topographie und Ethnographie von Niederbayern".






















































































Fortsetzung folgt!

Weiches Lungenkraut (Pulmonaria mollis ssp. mollis) Glanzmoos(Hookeria lucens) Kirschroter Saftling (Hygrocybe coccinea) Zieralgen Äskulapnatter (Elaphe longissima) Schachbrettfalter (Melanargia galathea)
Admin